Warum ist Brandschutz wichtig – Brandschutzmaßnahmen sind anspruchsvoll und sollten zur Sicherheit der Mitarbeiter und der externen Besucher absolut prioritär behandelt werden. Auch, wenn Bürobrände nicht sehr häufig vorkommen, darf die Gefahr, dass ein Brand entsteht, nicht unterschätzt werden, da mit dieser Einstellung das Risiko für Kollegen, wichtige Unterlagen und Möbel steigen würde. Ein umfangreicher Brandschutz ist also dringend notwendig, um das Risiko so gering als möglich zu halten. Dies erfordert eine umsichtige Planung, bei der die Fluchtwege, Steigzonen, sowie auch der technische Brandschutz zur Früherkennung von entstehendem Feuer eine hohe Bedeutung haben. Mit der Installation von Brandmeldeanlagen oder automatischen Löschanlagen, sowie auch den richtigen Feuerlöschern, dem Verhalten im Ernstfall und den richtigen Informationen und Übungen im Büro, lässt sich nicht nur die Sicherheit der Personen und Sachen gewährleisten, sondern auch eine Insolvenz vermeiden, die oft nach einem schweren Brand eintritt.
Welche Möglichkeiten gibt es, um einen Brand zu vermeiden
Die Gefahrenquellen sind nicht immer offensichtlich. Zu ihnen zählen zum Beispiel elektronische Geräte wie Computeranlagen, Druckeranlagen oder defekte und veraltete Geräte. Wichtig ist, dass eine regelmäßige Überprüfung und Wartung aller verwendeten Elektrogeräte von einem Fachmann ausgeführt wird. Weiterhin müssen alle defekten Geräte wie zum Beispiel defekte Verteiler, ersetzt werden. Auch wenn Schäden am Stromkabel sichtbar werden, muss das Elektrogerät mit dem Kabel zur Sicherheit entweder entsorgt oder von einem Fachmann repariert werden. Sogenannter Kabelsalat am Boden muss vermieden werden und auch Mehrfachsteckdosen sollten nie hintereinander angeschlossen werden. Um diese Situation zu verhindern, muss der Arbeitgeber eine andere Lösung schaffen. Ergänzend dürfen Geräte, die nicht benötigt werden, nicht am Strom angeschlossen sein. Auch müssen die Mitarbeiter am Feierabend alle genutzten Geräte vollständig von dem Stromnetz trennen. Das dient dazu, dass am Abend und in der Nacht kein Brand durch Stand- by Geräte verursacht wird. Weitere Aspekte sind die gute Belüftung und die gute Isolation aufgrund der Überhitzungsgefahr und das konsequente Vermeiden, die Kaffeemaschine und den Wasserkocher auf eine brennbare Unterlage zu positionieren.
Feuer oder Stoffe wie zum Beispiel Kerzen und Zigaretten oder auch feuergefährliche Arbeiten, zählen ebenfalls zu den großen Gefahrenquellen. Um eine Sicherheit zu schaffen, sollte ein offenes Feuer untersagt oder beaufsichtigt und feuergefährliche Arbeiten ausschließlich unter Kontrolle des Brandschutzbeauftragten ausgeführt werden.
Eine weitere Thematik ist die menschliche Fahrlässigkeit, die durch ein Fehlverhalten oder auch Übermut verursacht werden kann. Um diese Problematik zu verhindern ist es wichtig, Brandschutzhelfer auszubilden und eine Unterweisung für die Mitarbeitersensibilisierung durchzuführen.
Welche Optionen gibt es bei der Absicherung für den Worst Case
Um Dokumente durch einen möglichen Brand nicht zu verlieren, müssen diese in Feuerschutztresore aus Metall aufbewahrt werden, die den Flammen für einen gewissen Zeitraum standhalten. Je nach Modell und Brandschutzklasse beträgt der Zeitrahmen zwischen dreißig Minuten und hundertzwanzig Minuten. Die Brandschutzklasse wird bestimmt, indem ein Test auf Feuerfestigkeit mit realen Temperaturen durchgeführt wird. Die Temperatur im Inneren des Schrankes darf nicht höher sein als hundertfünfzig Grad Celsius, weil sonst das Papier anfängt zu brennen. Ein Aktenschrank aus Metall ist hier die beste Wahl. Auch die Nachheizperiode ist für die Bestimmung der Brandschutzklasse wichtig. Hiermit wird die Zeit nach der eigentlichen Beflammung bezeichnet, in der die Temperatur immer noch steigt. Der Hitzeschutz muss auch in diesem Zeitrahmen bestehen bleiben. Wenn der Schrank dreißig Minuten standhält, wird dies als leichter Brandschutz bezeichnet, der höchstmögliche Brandschutz beträgt bis zu hundertzwanzig Minuten. Zusätzlich muss der Schrank wasserdicht sein, da sonst der Brandschutz durch das Löschwasser und den Löschschaum wirkungslos und der Schrankinhalt dennoch zerstört wird. Als Material wird ausschließlich Metall verwendet, da Holz zu viele Angriffspunkte bietet.
Ein Feuerlöscher gehört zu der Pflichtausrüstung, wobei bei der Wahl der richtigen Feuerlöscher die Brandklasse ausschlaggebend ist. Klasse A ist für Stoffe geeignet, die organischer Natur sind. Hierunter fallen zum Beispiel Papier oder Textilien. Klasse B eignet sich für flüssige Stoffe. Empfehlenswert ist der Schaumfeuerlöscher, bei dem der Schaum zielgerichtet auf den Brand gesprüht werden kann und die Folgeschäden so gering wie möglich bleiben. Der Kohlendioxidfeuerlöscher ermöglicht eine rückstandsfreie Löschung und leitet keinerlei Elektrizität, was ideal für Räume mit exklusiven technischen Gerätschaften ist. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Feuerlöscher in dem Abstand von höchstens zwei Jahren gewartet und alle sechs Jahre bis acht Jahre ausgetauscht werden muss. Sollte der Feuerlöscher ausgelöst worden sein, muss dieser umgehend neu befüllt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der guten Positionierung, bei der wichtig ist, dass in den einzelnen Bürobereichen ausreichend Feuerlöscher zur Verfügung stehen, die gut zugänglich sind.
Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet die Mitarbeiter zu sensibilisieren, dass die Fluchtwege immer freigehalten werden und benutzbar sind. Die Notausgänge müssen genau wie die Fluchtwege auch deutlich gekennzeichnet sein und von innen ohne Schlüssel geöffnet werden können. Ebenfalls elementar sind Feuerschutztüren, die durch Magneten offen gehalten werden und sich, sobald der Brandmelder schlägt, automatisch schließen. Dadurch wird die Ausbreitung des Feuers in andere Bereiche des Gebäudes verhindert. Ein Rauchmelder warnt alle Mitarbeiter sobald eine Rauchentwicklung entsteht. Einmal im Jahr muss der Arbeitgeber die Angestellten über die Fluchtwege, die Feuerlöscher und den Sammelplatz aufklären. Zu der Schulung, in der die Mitarbeiter auf den Brandfall vorbereitet werden, gehören nebst der Anleitung des korrekten Verhaltens auch unangekündigte Übungen. Die jährliche Brandschutzunterweisung, zu der der Arbeitgeber nach den Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes, der Betriebssicherheitsverordnung, der Gefahrenstoffverordnung und der Unfallverhütungsvorschriften ebenfalls verpflichtet ist, geht noch detaillierter auf die einzelnen Aspekte ein, die Mitarbeiter für optimales Verhalten im Ernstfall wissen müssen. Hierzu zählt die Aufklärung über die Entstehung von Bränden, wie die Fluchtpläne und die Rettungspläne aussehen, die Definition von Brandklassen und welches Verhalten bei einer Räumung erwartet wird. Sollte diese jährliche Brandschutzunterweisung nicht eingehalten werden, drohen haftungsrechtliche Konsequenzen.
Eine weitere Pflicht des Arbeitgebers ist es, eine gewisse Anzahl der Mitarbeiter zu Brandschutzhelfern ausbilden zu lassen. Wieviele es genau sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehört zum Beispiel die Gesamtzahl der Mitarbeiter, die aktuelle vorliegende Brandgefährdung, sowie auch Fortbildungen. Sie sind im Umgang mit dem Feuerlöscher ausgebildet, weshalb sie folgenschwere Brände schon bei der Entstehung verhindern können. Ergänzend sind sie geschult im Brandfall die richtige Entscheidung zu treffen was dazu führt, dass die Sicherheit des gesamten Büros erhöht ist. Diese Ausbildung muss alle drei Jahre bis fünf Jahre aufgefrischt werden.