Man mag es vielleicht nicht glauben, aber auch im hohen Alter kann man noch problemlos Sex haben. Auch wenn man nicht mehr so potent wie vor 20 oder 30 Jahren ist, so kann man noch immer sexuell interessiert und durchaus in der Lage sein, Sex zu haben. Auch Frauen genießen ihre Sexualität nach den Wechseljahren und sind auch bis in das hohe Alter sexuell aktiv.
Der „reife Sex“ hat auch seine Vorteile. Das Thema Verhütung spielt keine Rolle mehr; auch die Fähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen, kann durch fehlende Belastungen besser sein, sodass man als Frau häufiger und intensiver einen Höhepunkt erlebt. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem vorzeitigen Samenerguss kommt, ist gering – statistisch gesehen, sinkt das Risiko der vorzeitigen Ejakulation ab dem 40. Lebensjahr.
Wichtig ist, dass man, wenn man feststellt, ein paar Baustellen gibt es doch, darüber redet und auch einen Arzt aufsucht, damit der Sex im hohen Alter dennoch funktionieren kann.
Wie man Probleme mit der Scheidenfeuchtigkeit behandelt
Frauen haben mit dem Älterwerden das Problem, dass die Scheide nicht mehr so feucht wird – hier spricht man von der Lubrikation. Von der Scheidenhaut wird keine Flüssigkeit mehr abgesondert; oft dauert es auch sehr lange, bis hier die Scheide so feucht ist, damit ein „reibungsloser“ Sex stattfinden kann. Die Östrogene haben den größten Einfluss auf die Scheidenfeuchtigkeit. Da der Östrogenspiegel aber nach den Wechseljahren sinkt und dadurch auch die Haut der Scheide dünner wird, kann es hier durchaus zu Schwierigkeiten kommen.
Wie man sich hier hilft? Man kann Östrogen zuführen und auch mit Gleitgel arbeiten. In der Kombination kann man durchaus sexuell aufregende Stunden erleben – auch im hohen Alter.
Auch Harninkontinenz kann behandelt werden
Neben der Tatsache, dass die Scheide nicht so feucht wie vor 20 oder 30 Jahren wird, kann auch eine mögliche Harninkontinenz Schwierigkeiten verursachen. Lange Zeit war man der Meinung, dieses Problem haben nur Frauen, die vaginale Geburten hatten – das stimmt jedoch nicht. Auch Frauen, die keine Kinder auf die Welt gebracht bzw. per Kaiserschnitt entbunden haben, können im Alter unter Harninkontinenz leiden. Viele Frauen finden das natürlich störend, wenn während dem Sex unkontrolliert Harn verloren wird.
Wichtig ist, dass man sich hier mit dem Arzt bespricht, um etwaige Therapien zu starten. Vor allem sollte man darauf achten, dass die Beckenbodenmuskulatur trainiert wird, um etwaige Probleme mit der Inkontinenz aus der Welt schaffen zu können.
Nebenwirkungen und Krankheiten als Lustbremse
Natürlich können auch Krankheiten sowie Medikamente einen negativen Einfluss auf die Sexualität bzw. die sexuellen Fähigkeiten der Frau haben. Gebärmutterentfernung, Brustkrebs oder auch Unterleibskrebs sind durchaus ernstzunehmende Erkrankungen, deren Behandlungen oft bedeuten, dass das sexuelle Interesse verschwindet.
Stellt man als Frau fest, das sexuelle Interesse ist weg und geht davon aus, dass es an den Medikamenten liegt, so ist es ratsam, direkt mit einem Arzt in Kontakt zu treten.
Wenn es nicht mehr mit der Erektion klappt: So reagiert man als Mann
Auch der Mann sollte einen Arzt aufsuchen, wenn er feststellt, dass der Penis nicht mehr hart wird bzw. die Erektion nicht mehr über einen längeren Zeitraum gehalten werden kann. Denn Symptome einer erektilen Dysfunktion sind oft Symptome einer bereits vorhandenen Erkrankung. Das heißt, es liegt mitunter schon eine Erkrankung vor, die sich durch die erektile Dysfunktion äußert.
Viele Männer, die an Erektionsstörungen leiden, haben Durchblutungsstörungen bzw. unerkannten Diabetes. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man hier den Arzt kontaktiert und mitunter überprüft, warum die Erektion nicht zustande gebracht werden kann. Man muss auch nicht gleich mit den richtig starken Potenzmitteln starten, sondern kann auch mit rezeptfreien Potenzmitteln das Problem zu Beginn behandeln.
Auch wenn es zu Beginn vielleicht unangenehm sein kann, so können Ärzte helfen und mitunter das Sexualleben wieder befeuern. Und sehr wohl kann man bei vorzeitiger Diagnose auch ernste Krankheiten so behandeln, dass sie bekämpft werden und man am Ende nicht dadurch eine verkürzte Lebenszeit hat.